Ein Versprechen an die Zukunft.
Was braucht eine Stadt, die schöner kaum sein könnte, aber unter Druck steht? Ein Versprechen. Salzburg hat es jetzt formuliert – im REK, dem „Räumlichen Entwicklungskonzept“. Ein Stadtkompass, der zeigt: Es geht anders. Und es geht besser.

Ein Blick auf Salzburg – und nach vorn.
Es ist ein Bild, das nie langweilig wird: Unten die barocken Kirchtürme der Altstadt, das glitzernd-grüne Band der Salzach, dahinter die sattgrünen Stadtberge. Salzburg in seiner ganzen Postkarten-Perfektion. Doch wer genau hinsieht, erkennt: Diese Schönheit ist kein Selbstläufer. Wie diese Stadt wurde über Jahrhunderte verteidigt und immer wieder neu erdacht wurde, so muss sie auch heute verteidigt, gestaltet und manchmal auch neu gedacht werden.
Denn Salzburg steht unter Druck. Wohnraum ist knapp. Die Stadt ist Zentrum einer großen Region, sie wächst, aber leistbares Leben wird rar. Menschen ziehen ins Umland, pendeln täglich hin und zurück – und das bringt mit sich: Stau, Stress, CO₂. Die Stadt gerät ins Ungleichgewicht.
Was tun? Planen!
Ganz einfach: planen. Aber nicht kleinteilig, nicht bloß verwalten –
sondern vorausschauend. Salzburg diskutiert nun über einen Plan, der Mut braucht und Haltung zeigt. Und redet über ein Instrument, das mehr ist als eine einfache Karte. Es ist
ein Stadtvertrag für die Zukunft: das REK.
Das REK – der neue Stadtkompass.
REK – das klingt nach Verwaltung und Paragraphen. In Wahrheit ist es ein städtebauliches Manifest. Kein Bauplan – im Sinne von “hier kommt ein Hochhaus hin” – sondern ein Kompass für alles, was kommt.
Was es beantwortet:
– Wie Salzburg sich entwickeln kann, ohne zu zersiedeln.
– Wie Wohnraum leistbar bleibt – und Boden gemeinwohlorientiert genutzt wird anstatt Spekulation zu befeuern.
– Wie Wohnen, Arbeiten und Grün neu zusammengedacht werden.
Wie die Stadt dem Klimawandel standhält, statt ihm hinterherzuhinken.
Was es vorgibt: Eine Richtung. Für alle. Von der Verwaltung bis zum
Bauträger. Vom großen Stadtplan bis zum Straßenbaum.
Wohnen, wie Menschen wohnen wollen – nicht Märkte

Wachstum gezielt planen.
Salzburg ist Zentrum einer starken Region. Und Salzburg wächst. Und wenn wir das nicht planen, dann wächst es in die falsche Richtung. Das REK will dieses Wachstum gezielt planen – mit 12.000 neuen Wohnungen bis 2050, rund 500 pro Jahr. Doch nicht in elfter Linie auf der grünen Wiese. Das wäre einfach. Sondern dort, wo Fläche bereits da ist, aber besser genutzt werden kann: auf Supermärkten, in Gewerbebrachen, auf Parkplätzen, in bestehenden Siedlungen mit Entwicklungspotenzial.
Lebenswerte gemischte Quartiere.
Rund 70 Prozent des Wohnraums sollen durch sogenannte „Transformation“ entstehen – so der Vorschlag. Das spart Fläche – und schafft lebenswerte gemischte Quartiere, die mehr mehr leisten als reines Wohnen. Das REK will Mischnutzung statt Monostruktur: Wo gewohnt wird, wird auch gearbeitet, gelernt, gelebt. Und: Es wird grün. Jede Umnutzung bringt mehr Bäume, mehr Aufenthaltsqualität, mehr Klimaresilienz.
Bodenpolitik mit Rückgrat.
Wohnen darf kein Spekulationsobjekt sein. Salzburg bekennt sich deshalb zur aktiven Bodenpolitik. Mit Raumordnungsverträgen, Gemeinwohlorientierung als Leitlinie und einer scharfen Grenze: Maximal 1% des geschützten Grünlands darf überhaupt als Tauschfläche in Erwägung gezogen werden – und nur, wenn ein echtes öffentliches Interesse garantiert ist.
Kurz: Salzburg baut für Menschen. Nicht für Profite.
Arbeiten, wo man lebt – und umgekehrt.
Stadtentwicklung ohne Arbeitsplätze ist unmöglich. Deshalb schafft das REK Raum fürs Wirtschaften: 8.000 neue Arbeitsplätze, 25 Hektar neue Betriebsflächen – zB in Maxglan Nord, im Bahnhofsgebiet, entlang der Münchner Bundesstraße. Ziel ist nicht die nächste Shoppingmall. Sondern Raum für hochwertige Betriebe, Forschung, Handwerk, Start-ups – zukunftsfähige Branchen mit echten Jobs. Und das möglichst nah an den Wohnorten. Kurze Wege statt Pendlerflut.

Grünland bleibt grün – Punkt.
Salzburg war Vorreiterin beim Grünlandschutz. Und bleibt es. 57% der Stadtfläche stehen unter dauerhaftem Schutz. Nur in absoluten Ausnahmefällen – bei ¾-Mehrheit im Gemeinderat – kann ein minimaler Teil als Tauschfläche genutzt werden. Dann aber nur gegen die Schaffung von qualitativ gleichwertigen, und flächenässig gleichem Freiraum.
Das ist mehr als Umweltschutz. Das ist eine Absage an Zersiedelung, an Planlosigkeit und Spekulation.
Klima – nicht ignorieren, sondern integrieren.
Das REK versteht: Der Klimawandel ist keine Nebensache. Er ist ganz oben auf der Prioritätenliste der Stadtplanung. Deshalb setzt Salzburg auf:
Kaltluftkorridore freihalten – damit kühle Luft aus den Bergen in die Stadt strömt.
Dächer, Innenhöfe, Plätze begrünen – gegen Hitzestau und Überflutung.
Tausende neue Bäume pflanzen – und ein Grünes Netz, das allen dient.
Die Vision: Jede:r in 5 Gehminuten bei einem Stück öffentlich zugänglich hem Naturraum

Mobilität: 80 % klimafreundlich bis 2040.
Was hilft das beste Quartier, wenn man es nur mit dem Auto erreicht? Salzburg will, dass 80 % aller Wege künftig klimafreundlich zurückgelegt werden – zu Fuß, mit dem Rad oder im öffentlichen Verkehr. Neue Quartiere werden nur dort entwickelt, wo Bus und Bahn gut erreichbar sind. Der Rest: wird angepasst.
Straßenräume werden umverteilt, Fuß- und Radwege bekommen mehr Platz. Für ein Salzburg, das ruhiger, gesünder und zukunftsfähiger wird.
Das REK ist kein Solitär.
Es bündelt, was zusammengehört:
– Wohnbauprogramme
– Wirtschaftsstrategie 2030
– Klimafahrplan 2040
– Mobilitätsplan
– Smart-City-Masterplan
– Sozialleitbild
– uvm.
Ein Stadtvertrag, der nicht nur Zahlen addiert, sondern Haltung formuliert.
Fazit: Das REK kann Salzburgs neues Versprechen sein
12.000 neue Wohnungen, davon 70 % durch Umnutzung ▶ 8.000 neue
Arbeitsplätze ▶ weiterhin 57 % geschütztes Grünland ▶80 % klimafreundliche Wege ▶ Ein umfassendes Klima-
und Infrastrukturprogramm
Und wenn wir in 25 Jahren wieder oben stehen, auf den Stadtbergen, dann soll der Blick noch genauso schön sein wie heute – vielleicht sogar schöner. Weil Salzburg den Mut hatte, sich zu verändern. In die Zukunft zu schauen. Und sich dabei treu zu bleiben.
