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Brückenbauerinnen zwischen den Kulturen

Mehr als nur Herkunft

Džana Schütter ist vieles: Netzwerkerin, Aktivistin, Politikerin. Vor allem aber ist sie eine Stimme für all jene, die Salzburg mitgestalten wollen – egal, woher sie kommen. Mit dem Verein MAK kämpft sie gemeinsam mit Nela Pećić, Amena Alukić und Umihana Perviz für mehr Sichtbarkeit und Chancengleichheit von Menschen mit Migrationsgeschichte.

Zwischen zwei Welten

Džana Schütter ist in zwei Welten zu Hause. Aufgewachsen in Salzburg, mit familiären Wurzeln auf dem Balkan, kennt sie das Gefühl, zwischen Kulturen zu stehen – und daraus eine Stärke zu machen. „Migration wird oft als Defizit gesehen“, sagt sie, „dabei bringt sie Kompetenzen mit, die unsere Gesellschaft bereichern.“

Migration als Kompetenz

Genau das ist die Idee hinter MAK – „Multikultur als Kompetenz“, dem Verein, den sie gemeinsam mit Nela Pećić, Amena Alukić und Umihana Perviz gegründet hat. MAK ist mehr als eine Plattform für die Balkan-Community in Salzburg. Es ist ein Netzwerk, das interkulturellen Austausch fördert, Vorbilder sichtbar macht und das Narrativ über Migration verändert. „Wir erzählen Geschichten von Erfolg, Selbstermächtigung und Perspektiven, die sonst oft untergehen“, sagt Schütter.

Erfolgsgeschichten statt Klischees

Mit Balkan Minds, einer Initiative von MAK, gibt sie diesen Stimmen noch mehr Raum. Die Plattform porträtiert inspirierende Persönlichkeiten mit Migrationsbiografie, die in Salzburg und darüber hinaus Großes leisten. Einmal im Jahr vergibt sie den Balkan Minds Award – eine Auszeichnung für Menschen, die mit ihrem Weg andere ermutigen. „Repräsentation ist wichtig“, sagt sie. „Wenn junge Menschen sehen, dass Leute mit ähnlichen Hintergründen etwas bewegen können, trauen sie es sich auch eher zu.“

Vom Aktivismus in die Politik

Doch Schütter bleibt nicht bei Symbolik. Sie geht dahin, wo Veränderung gestaltet wird: in die Politik. Als Gemeinderätin für die Bürgerliste setzt sie sich für soziale Gerechtigkeit, Chancengleichheit und eine Stadt ein, die Migration als Teil ihrer Identität versteht. „Salzburg ist eine internationale Stadt. Das sollte sich auch in der Politik, der Wirtschaft und der Gesellschaft widerspiegeln.“

Vielfalt als Vorteil

Dafür braucht es mehr als gute Worte. Es braucht Strukturen, die Diversität nicht nur fördern, sondern als Vorteil begreifen. „Unternehmen profitieren von interkulturellen Teams, Mehrsprachigkeit ist ein Wirtschaftsfaktor, und Städte, die Vielfalt aktiv einbinden, sind innovativer“, sagt sie. Doch oft fehle das Bewusstsein dafür.

Kein Warten auf Veränderung

Schütter ist jemand, die Dinge anpackt. „Ich will nicht warten, bis sich etwas ändert – ich will Teil der Veränderung sein“, sagt sie. Mit MAK, mit Balkan Minds, mit ihrer politischen Arbeit. Ihr Ziel? Dass Netzwerke wie ihres eines Tages überflüssig werden, weil Chancengleichheit und Teilhabe in Salzburg selbstverständlich sind. Bis dahin bleibt noch einiges zu tun.

Warum Salzburg MAK braucht

Salzburg ist eine Stadt der Vielfalt. Über 150 Nationen sind hier zu Hause – eine kulturelle und wirtschaftliche Bereicherung, die aber nur dann ihr volles Potenzial entfaltet, wenn sie bewusst gefördert wird. MAK setzt genau hier an. Der Verein schafft Räume für Austausch, unterstützt Menschen mit Migrationsbiografie dabei, beruflich wie privat Netzwerke aufzubauen, und gibt jenen eine Bühne, die allzu oft übersehen werden.

Mehr als Arbeitskraft

Besonders in einer Stadt wie Salzburg, in der viele internationale Fachkräfte in Tourismus, Handel und Kultur tätig sind, leisten Initiativen wie Balkan Minds wertvolle Arbeit. MAK zeigt, dass Migration mehr ist als Arbeitskraft: Sie ist gesellschaftliche Teilhabe, Innovationsmotor, Zukunftsperspektive.

Ein Gewinn für alle

Ob durch Veranstaltungen, Storytelling oder die jährliche Verleihung des Balkan Minds Awards – MAK macht sichtbar, was lange unsichtbar war. Und Salzburg profitiert davon: durch stärkere Integration, mehr gegenseitiges Verständnis und den bewussten Blick auf die Chancen einer multikulturellen Gesellschaft.

Vielfalt gestalten, nicht nur akzeptieren

Mit ihrem Engagement setzen Džana Schütter, Nela Pećić, Amena Alukić und Umihana Perviz ein klares Zeichen: Es reicht nicht, Vielfalt nur zu akzeptieren – sie muss aktiv gestaltet werden. MAK ist nicht nur ein Verein für die Balkan-Community, sondern eine Plattform für eine gerechtere, offenere Stadt. Ein Gewinn für alle.