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Asphalt zu Atemraum: Dacuna Architekten und der Rotkreuzparkplatz

Die Vision der Dacuna Architekten für den Rotkreuzparkplatz

Salzburgs heißester Ort ist nicht etwa ein Club oder eine Sommerbühne – sondern ein Parkplatz. Der Rotkreuzparkplatz, 1.000 Quadratmeter Asphalt, 365 Tage Hitzestau. Doch Dacuna Architekten wollen mehr als nur Pflaster gegen Pflaster. Ihre Vision: Ein Park, der nicht nur Schatten spendet, sondern Haltung zeigt.

Transformation mit Symbolkraft

Oberflächlich betrachtet ist der Rotkreuzparkplatz genau das, was sein Name verspricht: ein Parkplatz. Funktional und unspektakulär. Doch für die Architekt:innen von Dacuna ist genau das der Ausgangspunkt für eine Transformation mit Symbolkraft. Ihre Idee: Den grauen Zwischenraum in ein grünes Herzstück der Stadt zu verwandeln – einen Ort, der nicht länger der Bequemlichkeit des motorisierten Individualverkehrs dient, sondern dem Leben in der Stadt.

„Jede Stadt hat ihre blinden Flecken. Der Rotkreuzparkplatz ist so einer – und genau deshalb spannend“, sagt das Team von Dacuna. Wo heute noch Autos parken, soll künftig ein Stadtwald wachsen. Ein Ort der Erholung, Begegnung und Kühlung. Entsiegelt, bepflanzt, belebt.

Von der Stellfläche zur Spielwiese

Die Vision ist klar: weniger Blech, mehr Blatt. Bänke statt Bordsteinkanten. Regenwasserspeichernde Bodenstrukturen statt Ölspuren. Der Entwurf setzt auf eine Mischung aus Biodiversität und sozialer Funktionalität – Urban Gardening, barrierefreie Spielflächen, ein kleines Amphitheater für spontane Kulturformate. Kurzum: ein Park, der mehr kann als grün aussehen.

Stadtpolitik mit Profil

Diese Idee fällt nicht vom Himmel – sie dockt an eine politische Agenda an, die mehr sein will als Symbolpolitik. Verkehrsstadträtin Anna Schiester hat den Rotkreuzparkplatz in ihrer Vision für die Stadt explizit genannt: „Grünoasen statt Asphaltwüsten“, heißt es im aktuellen Programm der Bürgerliste​. Und auch die Planungsabteilung der Stadt unterstützt zunehmend Konzepte, die versiegelte Flächen in atmende Stadträume verwandeln.

Dacuna geht dabei einen konsequenten Weg: Es geht nicht um Pflanztröge auf Parkbuchten. Es geht um Paradigmenwechsel. Eine Stadt, die aufhört, ihre Flächen dem Auto zu opfern und beginnt, sie den Menschen zurückzugeben.

Architektur als Statement

Die Sprache der Entwürfe von Dacuna ist klar: wenig Dekor, viel Haltung. Sichtbeton trifft Schattenhain. Das architektonische Konzept versteht sich nicht als fertige Lösung, sondern als Einladung zur Teilhabe. Bürger:innen sollen eingebunden werden – nicht erst zur Eröffnung, sondern schon bei der Entwicklung.

Die Architekt:innen träumen nicht vom schönen Schein, sondern von einem kollektiven Gestaltungsprozess. Denn nur wenn die Menschen sich mit dem Ort identifizieren, wird aus einem Parkplatz tatsächlich ein Park.

Salzburg kann sich entscheiden: Will es weiter auf heißen Reifen im Stau stehen – oder auf kühlen Steinen unter Bäumen sitzen? Dacuna Architekten liefern mit ihrem Entwurf für den Rotkreuzparkplatz eine Vision, die nicht nur den Stadtraum verändert, sondern auch das Denken. Und wer weiß: Vielleicht wird aus der Hitzeinsel bald ein Hoffnungsträger.